BMW - M47 Motor - Einspritzdüsen - Sitz- und Schachtreinigung - Anleitung

 

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BMW - M47 Motor - Einspritzdüsen - Sitz- und Schachtreinigung - Anleitung
(am Beispiel eines BMW E39, 2.0L Diesel, M47 Motor, 136PS, BJ.2000, manuelles Schaltgetriebe)

 

Folgende Anleitung soll zeigen, wie die Reinigung von Einspritzdüsensitz und -schacht beim BMW M47 Motor (BMW E39 520D) bewerkstelligt werden kann.

 

Hier geht es zurück zur Übersichtsseite der dazugehörigen Anleitungen:
BMW - M47 Motor - Einspritzdüsen, NBF/NHG, Ventildeckeldichtung tauschen - Anleitung - Übersicht

 

Was benötige ich?

  • Am wichtigsten ist: SAUBERKEIT!
  • Einspritzdüsen-Schacht-Reinigungsset oder entsprechendes Werkzeug zum Reinigen der Schächte und Sitze,
    solch ein Reinigungsset findet man recht günstig im Web, suche "Einspritzdüsen-Schacht-Reinigungsset"
  • Staubsauger mit langen und schmalem Aufsatz und/oder Kompressor

 

Warum verschmutzte Einspritzdüsenschächte und Sitze reinigen?

Grundsätzlich sollte bei bei allen Arbeiten an Einspritzsystemen auf Sauberkeit geachtet werden.
Speziell nach dem Ausbau bzw. vor dem Einbau neuer/überholter/gereinigter Einspritzdüsen sollten auch die Einspritzdüsenschächte und Einspritzdüsensitze gereinigt werden.

Dies hat vor allem den Hintergrund der Dichtigkeit.

Wenn Verkokungen und Schmutz z.b. am Einspritzdüsensitz vorhanden sind, eine neue Einspritzdüse mit neuem Kupferdichtring montiert wird,
dann wird dies höchstwahrscheinlich nicht dicht werden/sein.

Die Folge wäre wahrscheinlich Kompressionsverlust (Druck entweicht vom Brennraum über die Einspritzdüse), Leerlauf und eventuell Leistungsverlust wären weitergehend Folgen davon. Und natürlich müsste die Arbeit anschließend erneut gemacht werden, also Ausbau, Reinigung, neuer Dichtring, Einbau...

 

Was ist der Einspritzdüsenschacht und der Einspritzdüsensitz?

Der Einspritzdüsenschacht ist der "Kanal" der im Zylinderkopf nach unten in den Brennraum führt.
Der Einspritzdüsensitz ist dann die Fläche, auf welcher der Kupferdichtring und die Einspritzdüse sitzt (und zum Brennraum hin abdichtet).

Am folgenden Bild sieht den Schacht und den Sitz:
Der helle runde Kreis mit der dunklen Bohrung in der Mitte ist der Einspritzdüsensitz, die Bohrung in der Mitte führt in den Brennraum,
hier sitzt dann der vorderste Teil der Einspritzdüse.
Den Schacht nach unten bis zum Sitz kann man auch erkennen. Später mehr dazu.




Anleitung - Reinigung von Einspritzdüsenschacht und Einspritzdüsensitz:

    1. Die Einspritzdüsen müssen dafür natürlich schon ausgebaut sein.

    2. Den Kupferdichtring aus den Einspritzdüsenschächten bzw. von den Einspritzdüsensitzen entfernen, falls noch nicht geschehen.
      Dazu ein Spezialwerkzeug verwenden oder die Dichtringe anderweitig entfernen,
      dies wurde bereits in folgender Anleitung gezeigt: 

    3. Im nächsten Schritt wird nun die Öffnung zum Brennraum verschlossen, um ein Eindringen von Schmutz zu verhindern.
      Im Reinigungsset sind praktische Verschlussstopfen und ein sogenanntes Tauchrohr enthalten.

      Achtung:
      Unbedingt sicherstellen, dass der Durchmesser des Verschlussstopfens für den jeweiligen Motor geeignet sind.
      Am besten den Durchmesser des Verschlussstopfens mit dem Durchmesser der Einspritzdüsenspitze vergleichen.
      Niemand möchte solch ein Metallteil im Brennraum haben.





    4. Den Verschlussstopfen auf das Tauchrohr schrauben, dieses dann in die Öffnung zum Brennraum führen und wieder los schrauben,
      so dass der Verschlussstopfen dann in dieser Bohrung verbleibt.

      Hier im Bild: Noch ohne Verschlussstopfen:


      Hier im Bild: Mit bereits eingesetztem Verschlussstopfen:


    5. Nun sind die Brennräume vor Schmutz geschützt. Jetzt geht es weiter mit dem Reinigen der Einspritzdüsenschächte.
      Im Reinigungsset sind mehrere Messing/Stahldrahtbürsten zum Entfernen der Kohlenstoffablagerungen enthalten.
      Noch dabei sollte eine 20 bis 25 cm lange Verlängerung für den Akkuschrauber sein.



      Ich habe auch mal die entsprechenden Durchmesser der Bürsten ausgemessen, falls man sich diese separat besorgen möchte:




    6. Hier sucht man sich die Bürste mit passendem Durchmesser, spannt diese unter Verwendung der langen Verlängerung in den Akkuschrauber, und beginnt mit der Reinigung der Schächte. Zwischendurch den Schmutz immer wieder aussaugen oder ausblasen.

      Achtung:
      Manche Einspritzdüsenschächte verjüngen sich zum Brennraum hin. Hier die entsprechenden Bürstendurchmesser verwenden.

      Achtung:
      Bei diesem Reinigungsset war noch wichtig darauf zu achten, dass sich der Bürstenkörper (die Metallstäbe der Bürsten) nicht in den Verschlussstopfen verkeilt.
      Deshalb immer wieder kontrollieren ob die Verschlussstopfen richtig sitzen und die Bürsten nicht mit Gewalt bis ganz nach unten drücken.

      Achtung:
      Ebenso darf der Schacht und auch der Sitz nicht verkratzt oder anderweitig beschädigt werden.
    7. Hier nun ein paar Bilder die den Fortschritt der Reinigung der Schächte zeigen.
      Bei den teilweise sehr groben Verkokungen mussten 4 - 5 Reinigungsdurchgänge gemacht werden:

      Komplett verschmutzt/verkokt, teilweise lose, teilweise an den Wänden fest gebacken:


      Erste Verbesserung:



      Die Sitze waren fast gar nicht verschmutzt, die Schachtwände umso mehr:



    8. Aber, irgendwann sind die Wände dann sauber und man kann mit dem nächsten Schritt fortfahren, und zwar mit der Einspritzdüsensitzreinigung.

      Im Reinigungsset enthalten sind auch Bürsten für die Sitzreinigung.

      Dies sind Nylonbürsten, welche ebenso in die Verlängerung für den Akkuschrauber gesteckt werden können.

      Als Besonderheit besitzen diese Bürsten eine Metallwicklung/Feder über den Schleifborsten.
      Diese Feder ist verschiebbar und soll so eingestellt werden, dass sich diese ca. 5 mm über dem unteren Ende der Bürste befindet.
      Etwa so, wie es an der großen Bürste am folgenden Bild ersichtlich ist.

      Diese Feder soll verhindern, dass sich die Schleifborsten beim Schleifen (beim Ausüben von Druck von oben) nach außen biegen.
      Die Borsten sollen also "gerade" bleiben.



      Ich habe hier auch noch diese Bürsten ausgemessen:



    9. Nun die passende Bürste auswählen und den Einspritzdüsensitz reinigen.
      Zwischendurch immer wieder den Schmutz aus dem Schacht entfernen.

      Achtung:
      Mit der Metallwicklung auf den Bürsten die Schachtwände nicht beschädigen.


    10. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

    11. Anschließend die Verschlussstopfen mittels Tauchrohr wieder aus den Öffnungen ziehen.

    12. Nun wird die Öffnung zum Brennraum hin gereinigt.
      Im Reinigungsset ist dann noch diese lange dünne Drahtbürste enthalten.



    13. Eine kleine Menge Fett am untersten Ende der Drahtbürste aufbringen.

      Hinweis: Am Fett soll der Schmutz, der nach unten in den Brennraum fallen würde, kleben bleiben.

    14. Die Drahtbürste gegen den Uhrzeigersinn drehen und dabei langsam in die Öffnung führen.

      Während dieser Arbeit die Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn immer beibehalten. Durch die Anordnung der Borsten (schraubenförmig), wird der Schmutz durch die Drehbewegung nach oben befördert.

      Die Drahtbürste einige Umdrehungen unter langsamen Auf- und Ab Bewegungen drehen.

    15. Die Drahtbürste weiterhin drehen und langsam nach oben heraus ziehen.

 

Fertig.

 

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